FAQ - Antworten

Wie kann ich einen Termin buchen?

Einfach auf Terminbuchung klicken und weiter unten ist das Formular.

Wie lauten die Preise der Behandlung und wie läuft die Bezahlung ab?

Bei der Buchung wird bezahlt per Paypal oder Kreditkarte. Andere Zahlungsmöglichkeiten nicht möglich. Einige Berater bieten Kennenlern- oder Sozialtarife an. 

Ist es möglich, die Sitzungen durch die Krankenkasse abrechnen zu lassen?

Das Angebot richtet sich an Selbstzahler. Damit die Krankenkasse die Kosten der Sitzungen übernimmt, ist u.a. das Vorhandensein eines limitierten Kassensitzes erforderlich. Das ist hier nicht der Fall. 

Wie läuft die Beratung / Therapie ab?

Nach der Buchung wird automatisiert eine Terminbestätigung an die hinterlegte Emailadresse verschickt (bitte Spam Ordner prüfen). Zum Zeitpunkt des Termins vor Ort, oder per Email wird der Videolink zugesendet, oder auf die hinterlegte Rufnummer angerufen. 

Nach welchem Beratungs- / Therapieverfahren wird gearbeitet?

Im Steckbrief der Berater sind weitere Informationen vorhanden

Ich benötige Hilfe. Wie sollte ich vorgehen?

Als erster Schritt empfiehlt es sich, beim Hausarzt körperliche Beschwerden als Ursache für die Symptome auszuschließen (u.a. Schilddrüsenunterfunktion, Vitaminmangel). Bei den kurzen Artikeln https://www.islamundpsychologie.de/artikel_6_was_kann_ich_tun-a.htm und https://www.islamundpsychologie.de/artikel_6_was_kann_ich_tun-b.htm findet man die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Wird ein Termin gewünscht, kann unter Terminbuchungselbstständig ein Termin gebucht werden.

Woher weiß ich, welcher Berater der/die Richtige für mich ist?

Es ist für den Erfolg einer Beratung sehr wichtig, dass man sich gut aufgehoben und verstanden fühlt. Und sich natürlich kompetent begleitet fühlen.  Den Steckbrief durchlesen und auf das Bauchgefühl achten: Wenn man einen positiven und vertrauensvollen Eindruck und das Gefühl hat, gemeinsam die Probleme bewältigen zu können, dann kann die Beratung gestartet / fortgeführt werden.

Was ist eine Depression? Wie wird sie behandelt?

Jeder Mensch erlebt hin und wieder Traurigkeit, fühlt sich antriebslos und pessimistisch. Von einer Depression spricht man, wenn u.a. die Symptome wie Niedergeschlagenheit, Interessenverlust, Schlafprobleme, Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit über einen Zeitraum von ca. zwei Wochen durchgängig auftreten. Behandelt werden Depressionen oft psychotherapeutisch, bei Bedarf in Kombination mit Psychopharmaka. Psychologen und Therapeuten dürfen keine Medikamente verschreiben, d.h. die Vergabe von Antidepressiva hängt von der Einschätzung eines Arztes / Psychiaters ab.

Mein Hausarzt/ Psychiater hat mir Antidepressiva verschrieben. Kann ich davon abhängig werden?

Vereinfacht gesagt, nein, Antidepressiva machen nicht abhängig. Medikamente wirken oft schneller als eine Psychotherapie, sind aber weniger nachhaltig. Wenn eine medikamentöse Behandlung vorliegt, sollte immer parallel dazu eine Psychotherapie erfolgen. Eine Alternative zu Antidepressiva können nach ärztlicher Absprache z.B. Johanneskraut-Präparate oder Baldrian sein.

Wird mit meinen Familienangehörigen hinter meinem Rücken über meine Schwierigkeiten gesprochen?

Alle Berater sind an die Schweigepflicht gebunden. Das heißt also, dass wir niemandem – auch nicht der Familie von Klienten oder der eigenen         – Auskunft über die Aufnahme oder die Inhalte der Behandlung geben. Erst z.B. im Falle von geplanten Straftaten in der Zukunft (Mord, Entführung,…), von denen ein Berater erfährt, ist er von der Schweigepflicht entbunden, um zukünftigen Schaden abzuwenden. Als praktizierende Muslime sind wir somit sowohl gesetzlich, als auch aus islamischen Gesichtspunkten an die Schweigepflicht gebunden und sehen es als eine Amana, eine Verantwortung und anvertrautes Gut.

Ich habe einen Angehörigen, der Schwierigkeiten hat. Er ist aber sehr schüchtern. Kann erstmal ich das Gespräch für ihn führen?

Wir würden vorschlagen, das Gespräch zuerst mit dem Betroffenen alleine zu führen. Das ist auch ein wichtiges Signal an ihn, dass er für seine Situation Verantwortung übernimmt. Wenn wir nicht weiterkommen sollten, können wir einen Angehörigen als Unterstützung natürlich jederzeit dazu holen.

Eine nahestehende Person hat ein Suchtproblem. Kann er/sie nicht einfach aufhören?
Abhängigkeit von einer Substanz (Alkohol, Drogen) ist ein komplexes Problem, das nicht nur Betroffene, sondern auch das Umfeld belastet. Ein Zusammenspiel vieler Faktoren spielt bei der Entstehung einer Abhängigkeit eine Rolle; einfach aufhören, wie Nahestehende es sich oft wünschen, ist in der Regel weder möglich noch gesund. Bei einem Entzug kommt es zu teilweise starken körperlichen und psychischen Symptomen, Rückfälle sind häufig und die Motivation lässt schnell nach. Insgesamt ist der Weg in einsuchtfreies Leben sehr steinig und kaum ohne eine stationäre Behandlung erfolgversprechend.
Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?
Bei der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) handelt es sich um eine verzögerte Reaktion auf ein stark belastendes Ereignis (Trauma). Verschiedene Aspekte des Ereignisses treten bei einer PTBS immer wieder auf, v.a. in Form von Alpträumen, Flashbacks oder Tagträumen. Betroffene zeigen ein Vermeidungsverhalten in Zusammenhang mit allem, was mit dem traumatischen Ereignis zu tun hat; Einige fühlen sich außerdem emotional abgestumpft, pessimistisch und hoffnungslos. Häufig ist das Gedächtnis belastet und es können Teile des Ereignisses nicht mehr erinnert werden. Im Rahmen einer Therapie kann das Erlebte aufgearbeitet und schrittweise in die eigene Lebensgeschichte eingebaut werden.
Muss ich alles auf einmal buchen oder immer nur eine Sitzung nach der anderen?

Wir empfehlen, immer 1 bis 2 Sitzungen im Voraus zu buchen, nicht mehr. So muss man keine Sitzungen stornieren weil doch ein Urlaub ansteht, aber man ärgert sich auch nicht, weil keine Termine mehr frei sind.

Was kann ich neben den Sitzungen für mich oder meine Ehe noch machen?

Islamisch gesehen steigert die Einhaltung der Gebote (wie das Gebet) und das Fernbleiben der Verbote, und dazu noch freiwillige Taten, die Unterstützung und Liebe Allahs. Ich nutze auch gerne die Dua vom Propheten Younes (a.s.). Zusätzlich möchte ich auf ein sehr interessantes kleines Büchlein hinweisen, was Paare sich zusammen, oder jeder für sich, durchlesen können – Wie ruiniere ich meine Beziehung, aber endgültig, von Prof. Dr. Sachse. Auch kann mein Vortrag, der als Audiodatei vorliegt, zu dem Thema unterstützend sein:http://podcast.islamundpsychologie.de/?name=2019-01-27_heilbronn_ehe_und_depression_1.mp3

Ich glaube, dass ich einen Psychotherapeuten/Psychiater benötige. Ist das überhaupt im Islam erlaubt?

Es ist nicht nur im islamischen Sinne erlaubt und halal, zu einer  Fachkraft  zu gehen, wenn man Schwierigkeiten hat, sondern wird sogar empfohlen. Damit wird sich um die eigene Gesundheit gekümmert, die ein von Allah anvertrautes Gut ist. Es ist unsere Aufgabe, uns um unseren Körper und unsere Psyche zu kümmern.

Ich möchte bald eine Therapie bei einer nichtmuslimischen Therapeutin machen. Kann das problematisch sein?
In der Regel ist man auch bei nichtmuslimischen Therapeuten gut aufgehoben. Wenn man das Gefühl hat, dass die Vorschläge gegen den eigenen Glauben sprechen sollten, dann kann und sollte dies mit dem Therapeuten auch besprechen werden. Mit Vorbehalt zu behandeln sind Themen rund um Ehe und Lebenssinn; hier wäre es auch vorteilhaft, sich zusätzlich mit islamischen Quellen aus Quran und Sunna zu beschäftigen. Ein muslimischer Seelsorger oder Imam kann ebenfalls in solchen Fällen ratsam sein.
Ich praktiziere. Wieso treffen mich trotzdem all diese Probleme, was mache ich falsch?
Auch Schwierigkeiten gibt Allah uns aus Barmherzigkeit, in manchen Fällen als Sühne / Strafe für vergangene Sünden. Sie sind Prüfungen, denen wir mit Geduld und Standhaftigkeit versuchen sollten zu begegnen. Aber es ist auch ganz menschlich, dass das nicht immer so einfach klappt. Schwierige Phasen können uns zeigen, dass wir unseren Lebensstil ändern sollen, oder sie dienen als Chance zur Beseitigung früherer Sünden. Prüfungen im Diesseits bereiten immer auch unseren Weg ins Jenseits vor uns erinnern uns an die Vergänglichkeit des Lebens
Bei einer Therapie ist mir eine islamische Herangehensweise an meine Schwierigkeiten sehr wichtig. Was kann ich hierfür tun?
Parallel zur psychotherapeutischen Behandlung einen vertrauenswürdigen Geistlichen aufsuchen. Dies sollte aber eine Psychotherapie nie ersetzen, sondern nur ergänzen. Auch beim Geistlichen auf seine Qualifikationen und Mitgliedschaften achten. Es ist außerdem wichtig, sich ernstgenommen und gut aufgehoben zu fühlen.
Ich bin eine Frau, soll ich islamisch betrachtet meinen Partner mit in die Einzelsitzungen nehmen?
Zur Beantwortung dieser Frage berufe ich mich auf Sheikh Sulayman Ar-Ruhaylis Urteil. Therapeut und Klient sollten demnach bei Möglichkeit grundsätzlich dasselbe Geschlecht haben. Wenn das aus triftigen Gründen nicht möglich ist (z. B. keine Verfügbarkeit, zu lange Wartezeit auf Therapieplatz, schlechtere Qualifikation anderer verfügbarer Therapeuten), sollte ein Mahram dabei sein. Da dies ist aber im Therapiekontext wegen u.a. der Schweigepflicht und der therapeutischen Vorgehensweise nicht umsetzbar und sogar den Prozess schaden würde, ist eine Beratung / Therapie mit dem anderen Geschlecht im Einzelfall islamisch möglich.
Sind immer Dschinn, Sihr (Magie) oder Ayn (Böser Blick) für Halluzinationen und Wahnerscheinungen verantwortlich?

Für derartige psychotische Symptome sind in der Regel körperliche/psychische Faktoren ursächlich. Sie können angeboren sein oder auch durch psychische Belastungen, Schlafmangel oder Drogen (z.B. Cannabis, Amphetamine, Halluzinogene) entstehen. Deshalb ist es voreilig, bei solchen Symptomen immer sofort von einer Besessenheit durch Dschinn auszugehen. Im Fiqh gibt es eine Regel, die besagt, dass vom Üblichen auszugehen ist. Beispiel: Wenn man Getrampel von Hufen in Deutschland hört, gehen wir da von Pferden, oder von Zebras aus? Folgender Link führt zu meinem kurzen Video zu diesem Thema: https://youtu.be/BHQtzmlNXHEZusätzlich kann es aus islamischen Gesichtspunkten sinnvoll sein, immer auch die drei Schutzsuren 3 x und 1 x zusätzlich Ayatul Kursi zu rezitieren, am besten am Morgen und am späten Nachmittag / frühen Abend.

Ich leide an Depressionen. Mein Umfeld sagt, das läge an einem schwachen Iman. Stimmt das?

So eine generelle Aussage ist falsch. Depressionen sind eine weltweit anerkannte und wissenschaftlich gut untersuchte Erkrankung, an der Muslime wie Nichtmuslime erkranken. Die Störung ist multifaktoriell bedingt, das heißt es gibt viele verschiedene Ursachen wie z.B. körperliche (u.a. Schilddrüsenunterfunktion, Vitaminmangel) oder auch psychosoziale (u.a. Stress, kritische Lebensereignisse), und aus islamischer Perspektive kann auch ein unislamischer Lebensstil negative Auswirkungen auf Körper, Psyche und Spiritualität haben. Weitere Infos dazu können in meinem Artikel nachgelesen werden: http://www.islamundpsychologie.de/artikel_1_einleitung.htm